Es ist emotional herausfordernd, ein hilfloses, vielleicht verletztes Tier wie beispielsweise einen Jungvogel zu finden. In einem solchen Moment wollen wir helfen und tun dann möglicherweise Dinge, die dem Tier stattdessen schaden können. Wir zeigen, was sinnvoll ist:
Viele Jungvögel verlassen das Nest bevor sie fliegen können. Junge Amseln etwa verteilen sich und verringern so das Risiko, dass eine Katze oder ein anderer Beutegreifer die gesamte Brut auf einmal erwischt. Die Jungvögel stehen mit ihren Eltern in ständigem Rufkontakt – ein in unseren Ohren hilflos klingendes, durchdringendes Piepsen. Die Elterntiere wissen so stets genau, wo ihr Nachwuchs sitzt, und füttern ihn regelmäßig.
Hier finden Sie eine schnelle Entscheidungshilfe, ob der Vogel Hilfe braucht oder nicht.
Ein Mauersegler, der am Boden sitzt, benötigt immer Hilfe: bitte wenden Sie sich an die Mauerseglerklinik.
Für Greifvögel und Eulen gibt es zwei NABU Auffangstationen in der Region, die kranke, verletzte, geschwächte und noch unselbständige Greifvögel und Eulen aufzunehmen und diese möglichst wieder in die Freiheit entlassen.
Hilfe für verletzte Störche gibt es in der Storchenscheune in Bornheim/Queich. Im Notfall bitte 0170 613 69 99 oder 0176 954 648 55 anrufen.
Vögel bitte immer nur nach telefonischer Kontaktaufnahme vorbei bringen!
Haben Sie eine verletzte oder geschwächte Fledermaus gefunden?
Hier finden sie die ehrenamtlich organisierten Pflegestellen der Koordinationsstelle Fledermausschutz des NABU RLP.
Bei allgemeinen Fragen zu Fledermäusen, geben die Kolleg*innen des NABU Fledermaustelefon gerne Auskunft.
Sie haben einen Igel gesehen und fragen sich, ob er Hilfe braucht?
Bei Pro Igel e.V. finden sie eine Checkliste.
Spezifische Informationen zu Igeln im Winter gibt es hier.
Sie haben ein Eichhörnchen gefunden?
Der Verein Eichhörnchen Schutz e.V. bietet deutschlandweit Hilfe an. Die Notfallnummer 0176 55 37 68 64 ist 24/7 erreichbar.
Wildtiere wie Reh, Wildschein, Fuchs und Hase fallen unter das Jagdrecht und müssen dem jeweiligen Jagdpächter gemeldet werden. Die Telefonnummer des verantwortlichen Jagdpächters ist in der Regel über die örtliche Polizei zu erfahren.
Bitte beachten Sie, dass die Muttertiere von Rehen oder Hasen ihren Nachwuchs versteckt ablegen und ihn in den ersten Wochen nur kurz zum Säugen aufsuchen. Dies geschieht häufig nachts, um nicht durch ihre Anwesenheit Feinde auf die Kleinen aufmerksam zu machen. Das Überleben vieler Jungtiere wird dadurch gesichert, dass sie sich unauffällig verhalten und sich bei Gefahr reglos an den Boden drücken.
Sie sind trotzdem unsicher oder suchen weitere Pflegestationen? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Haben Sie Fragen rund um Vögel, andere Tiere, Pflanzen oder sonstige Themen im Natur- und Umweltschutz? Das NABU-Naturtelefon berät bundesweit: 030.284 984-6000 (Mo.-Fr. 9:00 - 16:00 Uhr)
Bitte beachten Sie, dass in den aufgeführten Auffangstationen oft ehrenamtliche Arten- bzw. Tierschützer*innen arbeiten, die sich in ihrer Freizeit um verletzte Tiere kümmern. Ein Anspruch auf oder eine Garantie für die Aufnahme der Tiere besteht daher nicht. Nicht alle auftretenden Probleme können durch die ehrenamtlichen Helfer*innen gelöst werden. Auch sind die Stationen stark von den personellen Ressourcen und der finanziellen Ausstattung abhängig. Zum Teil gibt es sogar Auflagen von Veterinärbehörden, was die Aufnahmekapazitäten einer Station betrifft. Insofern ist es meist keine Frage des Wollens, wenn ein Tier nicht aufgenommen oder gepflegt werden kann, sondern eher ein „Wir können beim besten Willen nicht“. Hierfür bitten wir um Verständnis.
Die Mehrheit der hier genannten Auffangstationen handeln zudem nicht im Auftrag des NABU und sind für den Zustand der Pflegeeinrichtung selbst verantwortlich. Sollten Verfehlungen gegen das Tier- oder Naturschutzgesetz beobachtet werden oder die Haltung der Tiere fragwürdig erscheinen, bitten wir um Nachricht.